Wissen und Erkenntnisstreben als Selbstzweck

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung. (Immanuel Kant)

Nun ja, es ist nicht lebenswichtig, etwas über Pluto zu wissen, oder über den Fährmann über den Fluss Acheron mit Namen „Charon“ (Don’t Pay the Ferryman!) oder über Chris de Burgh. Aber die Welt wird interessanter, wenn man es weiß. Man sollte Wissen wieder als Selbstzweck erkennen, etwas, was einen als Persönlichkeit weiterbringt, hilft, die Dinge der Welt zu verstehen und einzuordnen und somit ermöglicht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Nur mit einem gewissen Maß an Allgemeinbildung und sich darauf aufbauender Kritikfähigkeit kann ein Individuum die zentralen Menschheitsprobleme verstehen und kritisch reflektieren. Ein Mensch, der etwas über die Französische Revolution weiß, dem kann dieses Wissen helfen, eine Reihe gesellschaftlicher Probleme und menschlicher Abgründe zu erkennen und realistisch einzuordnen, welche beispielsweise die Tagespolitik beschäftigen. Ein Mensch, der einige Grundgedanken der Naturwissenschaften verinnerlicht hat, wird beispielsweise die Nebelkerzen erkennen, die ihm in Bezug auf Klimapolitik und „erneuerbare“ Energien tagtäglich von den Medien vorgesetzt werden. Und eines sollte man nicht vergessen, wenn es um den Erwerb von Spezialwissen geht, wie es heutzutage in jedem anspruchsvollen Beruf erwartet wird. Nur diejenigen, die ein ausgeprägtes Allgemeinwissen mitbringen, sind in der Regel überhaupt erst in der Lage, Dinge und Sachverhalte selbst und kritisch zu beurteilen, da sie verschiedene Facetten betrachtet und dadurch den nötigen Weitblick gewonnen haben. Etwas zu wissen ist aber ohne Zweifel auch ein intellektuelles Vergnügen. Es mag für die meisten nutzlos erscheinen, Blumen am Wegrand benennen oder die wichtigsten Sternbilder am Himmel zeigen zu können. Aber ein derartiges Wissen ist ein Teil eines riesigen Netzwerks von Fakten und Zusammenhängen, die auf vielfältigste Weise untereinander verbunden sind. Und genau das will Ihnen mein Blog "Panoptikum interessanter Dinge und Begebenheiten" vermitteln. Alles hängt irgendwie mit allem zusammen – und dabei habe ich noch nicht einmal etwas über die quantenmechanische Verschränkung und ihre kaum zu glaubenden Implikationen erzählt...

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